06.12.2018

In den Plänen der Bundesregierung soll die energetische Biomassenutzung auch in Zukunft eine tragende Rolle einnehmen. Im Biogassektor stehen aber bereits ab dem Jahr 2020 nach dem Auslaufen der EEG-Einspeisevergütung viele Betreiber vor der Frage, ob und wie ein Weiterbetrieb ihrer Anlage sinnvoll sein kann.

Um diese Fragen zu beantworten arbeitet das Innovationszentrum Biogas 4.0 des Instituts für neue Energie-Systeme (InES) der Technischen Hochschule Ingolstadt mit den beteiligten Netzwerkpartnern daran, Anlagenbetreibern eine Perspektive für die Zeit nach dem EEG aufzuzeigen. In diesem Rahmen veranstaltete das Innovationszentrum am 06. Dezember eine Fachtagung mit dem Thema „Repowering und Flexibilisierung“.

Neben dem Aufzeigen von konkreten Zukunftsperspektiven war ein Ziel der Fachtagung, eine Plattform für den gegenseitigen Austausch für die über 100 anwesenden Teilnehmer zu bieten.

Zu Beginn der Veranstaltung stellte Prof. Dr.-Ing Markus Goldbrunner das Innovationszentrum Biogas 4.0 sowie dessen Projektziele vor. Im Anschluss wurden den Teilnehmern die ersten Projektergebnisse von Projektkoordinator Stefan Arlt und Projektmitarbeiter Matthias Stark präsentiert. Einen Großteil nahm dabei die Vorstellung des im Projekt entwickelten Biogas 4.0 Online-Berechnungstool (siehe www.biogas4null.de) ein, mit welchem es Anlagenbetreibern möglich ist, sich einen Überblick über ihre aktuellen Stromgestehungskosten und deren Veränderung nach diversen Repowering-Maßnahmen zu verschaffen.

Im Anschluss ging Kerstin Ikenmeyer, Referentin für Bioenergie und Biokraftstoffe im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie auf die aktuellen Entwicklungen der bayerischen Biogasbranche ein. Sie berichtete unter anderem über die Erfahrungen der ersten beiden Ausschreibungsrunden für Biogas und erläuterte neue gesetzliche Regelungen im Bereich Biogas.
Abgerundet wurde das Vormittagsprogramm durch eine von Prof. Goldbrunner moderierte Podiumsdiskussion, an der neben Kerstin Ikenmeyer auch Dr. Stefan Rauh, Geschäftsführer des Fachverbands Biogas e.V. sowie Prof. Dr.-Ing. Uwe Holzhammer von der THI teilnahmen. Es wurde rege über die Zukunft der Biogastechnologie, zukünftige Anwendungsgebiete und perspektivische Lösungsansätze für die konkreten Probleme der Branche diskutiert.

Nach der Mittagspause ging Thomas Braun von der UTS Products GmbH mit einem praxisnahen Vortrag konkret auf mögliche Energieeinsparungen an Biogasanlagen durch Repowering-Maßnahmen ein. Ergänzend dazu fanden am Nachmittag zwei Referatsrunden, mit jeweils drei Kurzvorträgen zu den Themen Repowering und Flexibilisierung, statt. Hier wurden unter anderem aktuelle Forschungsprojekte des InES in den genannten Themenbereichen präsentiert.
Zusätzlich beleuchteten Stefan Maier und Martin Fickert von der Awite Bioenergie GmbH inwieweit das Thema Repowering eine Voraussetzung für die Direktvermarktung darstellt. Georg Wallaschek von der OmniCert Umwelt GmbH sowie Ulrich Kilburg von C.A.R.M.E.N. e.V. erläuterten den Tagungsteilnehmern zudem die Chancen und Herausforderungen für Anlagenbetreiber durch die Flexibilisierung. Dabei war vor allem die Darstellung der möglichen Mehreinnahmen für Betreiber und die Beschreibung des Flexibilisierungsprozesses für die Teilnehmer von Interesse.

Zusätzlich hatten die Anwesenden sowohl in der Mittagspause als auch nach den Nachmittagsvorträgen die Möglichkeit an Führungen durch die Energietechnik-Labore der THI teilzunehmen. Besichtigt wurden dabei das Solar-Labor inklusive Sonnensimulator sowie das Bioenergie-Labor mit Laborbiogasanlage und CO2-Abscheidung.

 

Das Innovationszentrum Biogas 4.0 wird vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und dem Freistaat Bayern gefördert.

Die Agenda mit dem Tagungsprogramm können Sie als separate Datei  hier runterladen.

Das Video zur Fachtagung sowie die Vortragsunterlagen finden Sie hier.